Hinweise für ReferentInnen


Rolf Göppel








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Standards für Studienleistungen am Institut für Erziehungswissenschaft

Bei dem Papier handelt es sich um Standards für Studienanforderungen, auf die sich die Mitarbeiter des Instituts für Erziehungswissenschaft gemeinsam verständigt haben um eine Vereinheitlichung und Transparenz der Leistungserwartungen zu gewährleisten 

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10 Gebote für ReferentInnen im Seminar

1. Du sollst deine Zuhörer nicht langweilen!

2. Du sollst bei der Präsentation Phantasie und Kreativität entwickeln und gerade als Lehramtsstudent(in) die Referatssituation auch als didaktische Herausforderung begreifen.

3. Du sollst nicht nur einfach „Texte referieren“ bzw. „zusammenfassen“, sondern du sollst die Ergebnisse deiner Auseinandersetzung mit den Texten im Hinblick auf das Seminarthema präsentieren.

4. Du sollst das Thema so aufbereiten, dass möglichst viel an Information bei den Zuhörern ankommt und möglichst viel Problembewusstsein erzeugt wird.

5. Du sollst, was du präsentierst, in einen Kontext stellen: Um welche Fragen, Probleme geht es überhaupt? Wer sind die Autoren, auf die sich das Referat bezieht? Was ist ihr Anliegen, ihre Kernfrage? Von welcher Position aus argumentieren sie? Wie steht das, was hier präsentiert wird zu dem, was bisher im Seminar vorgestellt und diskutiert wurde?

6. Du sollst unterschiedliche Texte unterschiedlicher Autoren nicht einfach additiv „hintereinanderweg“ referieren, sondern du sollst dich bemühen, Bezüge zwischen den Texten und Positionen herzustellen.

7. Du sollst dir zu dem, was du präsentierst auch ein eigenes Urteil bilden du dies deinen Zuhörern nicht vorenthalten. Die Beurteilung, ob und inwiefern die Ausführungen und Standpunkte der dargestellten Autoren interessant, originell, einseitig, problematisch, widersprüchlich etc. sind, sollte jedoch argumentativ begründet erfolgen und es sollte eine klare Trennung zwischen Darstellung und Beurteilung erkennbar sein.

8. Du sollst deinen Zuhörern das Mitverfolgen deines Vortrags erleichtern
- durch einen möglichst freien Vortrag
- durch klare Gliederung
- durch visuelle Unterstützung (Folien, Power-Point)
- durch übersichtliche und informative Thesenpapiere

9. Du sollst dich bemühen, durch geeignete Impulse (prägnante Thesen, markante Zitate, zugespitzte Alternativen, bewusste Provokationen, anschauliche Beispiele...) die Denktätigkeit und die Diskussionsbereitschaft der Seminarteilnehmer zu aktivieren.

10. Du sollst dir im Vorfeld Gedanken machen über eine sinnvolle zeitliche Strukturierung der Seminarsitzung: Welche Abschnitte sollen zunächst im Zusammenhang referiert werden,? An welchen Stellen ist eine Diskussion vorgesehen? An welchen Stellen sollen durch bestimmte Arbeitsaufträge die Seminarteilnehmer aktiviert werden. 

 

 

 

 

 

 

 

Rolf Göppel

10 Gebote zur Abfassung einer schriftlichen Ausarbeitung

 

1.   Du sollst Dir darüber im Klaren sein, dass eine schriftliche Ausarbeitung etwas anderes ist als die bloße Verschriftung eines Referates oder als eine Nacherzählung bzw. Zusammen­fassung eines oder mehrerer Texte.

2.    Da alles Nachdenken mit Problemen anfängt, sollst Du als Ausgangspunkt und Titel Deiner schriftlichen Ausarbeitung eine möglichst spannende, problemhaltige Fragestellung wählen, die im Rahmen des Themenhorizontes des Seminars steht. Diese kann / muss sich aber nicht zwingend mit dem „Referatsthema“ decken. Bisweilen macht es Sinn, hier das Referatsthema noch einmal spezifisch zu akzentuieren/ zu fokusieren.

3.    Du sollst Deiner Arbeit eine möglichst klare Gliederung voranstellen in welcher Du die Leitfrage in eine möglichst stimmige Abfolge von Teilfragen/Teilaspekten „aufdröselst“. Schon diese Gliederung soll den „roten Faden“ erkennen lassen, den Du zur Bearbeitung des Themas anlegst.

4.    Du sollst Dich bei Deiner Arbeit auf die im Seminarplan vorgegebene Literatur stützen, dich aber nicht ausschließlich darauf beschränken, sondern nach Möglichkeit weitere einschlägige Literatur aus eigener Recherche hinzuziehen, die für Deine spezielle Fragestellung / Themenfokusierung wichtig ist.

5.    Du sollst Dir über die „Rahmung“ und „Kontextualisierung“ Deiner speziellen Fragestellung und der von Dir herangezogenen Literatur Gedanken machen. Wie ist Deine Leitfrage mit dem Rahmenthema und den Diskussionslinien des Seminars verknüpft? Wie ist sie mit entsprechenden Diskursen und Kontroversen in der öffentlichen Debatte / in der Fachwelt verknüpft? Aus welcher wissenschaftlichen „Ecke“, welchem „Lager“, welcher Theorietradition, welchem Forschungszusammenhang kommen die maßgeblichen Bezugsautoren auf die Du Dich in Deiner Arbeit stützt?

6.    Du sollst bei der Darstellung der wissenschaftlichen Autoren/Positionen, auf die Du Dich beziehst, diese möglichst kompakt und präzise wiedergeben. Um welche Art von Text handelt es sich überhaupt (Forschungsbericht? Erfahrungsbericht? Literaturübersicht? Fallstudie? Konzeptpräsentation? Theoretische Abhandlung? Historische Rekonstruktion? Philosophische Erörterung? Bildungspolitische Rede? Essay? Polemik?, Rezension? Replik? Laudatio? ...), Wie ist der Entstehungszusammenhang und der Publikationskontext? Was sind die zentralen Intentionen, Schlüsselbegriffe, Konzepte, Leitfragen des Textes? Von welchen expliziten/impliziten Voraussetzungen her wird argumentiert? Gegen welche Tendenzen, Strömungen, Sichtweisen wendet er sich? Was sind die wichtigsten Thesen, Behauptungen, Forderungen, die aufgestellt werden? Wie werden diese gemachten Behauptungen belegt und die Forderungen begründet? Wie ist die Seriosität, die Bedeutsamkeit, die Wirkungen des Textes einzuschätzen. Handelt es sich um einen vielzitierten, maßgeblichen Referenztext, der eine wissenschaftliche Debatte ausgelöst hat? Eine Außenseiterposition? Einen populären Bestseller?...

7.    Du sollst Deine eigenen persönlichen Beurteilungen und Bewertungen der aus der Literatur dargestellten Sachverhalte, Befunde, Tendenzen, Zusammenhänge, Behauptungen, Forderungen, Definitionen, Interpretationen, Konzepte, etc. durchaus deutlich machen und zwar nicht erst in einem kurzen letzten Absatz am Ende Deiner Arbeit. Dabei sollte es sich jedoch nicht um bloße persönliche „Meinung“, „Anmutung“ spontane „Begeisterung“ oder „Empörung“ handeln, sondern um „kritische Würdigung“, d.h. um argumentative Stellungnahme, skeptische Kommentierung, begründeten Zweifel, alternative Deutung, methodenbezogene Relativierung…. oder aber im positiven Sinne um Hervorhebung der Bedeutsamkeit, Originalität, Aktualität, Erklärungskraft oder Praxisrelevanz des Geschilderten, eventuell auch um Anreicherung / Illustrierung durch eigene Erfahrungen und Beobachtungen.

8.    Da das intensive Nachdenken über eine Problemfrage und die Auseinandersetzung mit Texten im Rahmen des Studiums nach Möglichkeit auch zu irgendeiner Art persönlichem Ergebnis, Fazit, Erkenntnisgewinn führen sollte, ist es sinnvoll, diesen „Gesamtertrag“ in einer oder mehrerer Thesen zu bündeln. Diese kristallisieren sich vom Arbeitsprozess her in der Regel eher am Ende der Auseinandersetzung mit dem Thema heraus. Dennoch macht es bisweilen von der Darstellung her Sinn, sie an den Anfang der Arbeit zu stellen und die weitere Arbeit dann als schrittweise Begründung / Erläuterung dieser Thesen aufzubauen.

9.    Du sollst bei der Abfassung Deiner Arbeit große Sorgfalt auf die formalen Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens legen. D.h. vor allem, Du sollst die Regeln des korrekten Zitierens[1] genau beachten und deiner Arbeit eine vollständige Liste der verwendeten Literatur beifügen. Außerdem solltest Du durch mehrfache Korrekturlesegänge sicherstellen, dass Deine Arbeit auch von den orthographischen, grammatikalischen und stilistischen Aspekten her einen guten Eindruck macht.

10. Du sollst Dich von den anspruchsvollen Forderungen dieses Katalogs nicht allzu sehr schrecken lassen, sondern Dich möglichst beherzt und mit wachem Verstand in die Auseinandersetzung mit dem Thema begeben. Grundsätzlich macht es Sinn, die schriftliche Ausarbeitung nicht zu sehr „auf die lange Bank“ zu schieben, sondern sie nach Möglichkeit anzugehen, solange die Gedankenfäden aus der Lektüre der Texte noch präsent und die Diskussionslinien aus dem Seminar noch greifbar sind. Wichtig ist es, die schriftliche Ausarbeitung nicht als ein „lästiges Nachgeplänkel“ zum Referat zu verstehen, sondern als exemplarische Übung wissenschaftlichen Arbeitens und pädagogischen Argumentierens, als Versuch, sich im Laufe des Studiums zu einigen ausgewählten pädagogischen Problemfragen in der Auseinandersetzung mit der (in der Regel kontroversen) wissenschaftlichen Literatur einen eigenen begründeten Standpunkt zu erarbeiten. In diesem Sinne stellt eine solche schriftliche Ausarbeitung natürlich auch immer eine Vorübungen zur später einmal zu schreibenden Wissenschaftlichen Zulassungsarbeit dar.

 



[1] Lorenzen, K.F. (2003): Zitieren und Belegen in wissenschaftlichen Arbeiten.

bibliothek.fh-potsdam.de/fileadmin/fhp_bib/dokumente/Schulungen/wissenschaftliches_Arbeiten/Zitieren_Lorenzen.pdf

 

 










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