Wissenschaftliche Hausarbeiten


Rolf Göppel








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Wissenschaftliche Hausarbeiten

Hinweise für Studierende, die bei mir Zulassungs- oder Bachelor- oder Masterabeiten schreiben möchten:

Um sinnvoll über ein Zulassungs- oder Bachelor- oder Masterarbeitsprojektsprechen zu können, ist es erforderlich, dass sie sich im Vorfeld schon genauere Gedanken darüber gemacht haben, worum es in der Arbeit eigentlich gehen soll. Meistens sind die angepeilten Themen viel zu vage und allgemein. Es macht keinen Sinn, in die Sprechstunde zu kommen und zu sagen, "...ich möchte irgendetwas über Verhaltensstörungen schreiben".

Um ihre eigenen Vorstellungen ein Stück weit zu klären und zu präzisieren und um die Beratungsgespräche effektiver zu machen, sollten sie für ein solches Gespräch ein Exposé von ca. 2 Seiten erstellen und mir im Vorfeld per E-Mail zukommen lassen. Dieses Exposé sollte folgende Punkte umfassen:

1. Vorschlag für eine Titelformulierung

2. Welchen konkreten, spezifischen Fragestellungen wollen Sie in ihrer Arbeit nachgehen?

3. Wie, auf welche Art und Weise, mit welchen methodischen Zugängen wollen Sie diesen Fragen nachgehen?

4.) Auf welche Erfahrungen, welches Material, welche Daten wollen Sie sich dabei stützen?

5.) Wie könnte in einem ersten Entwurf eine vorläufige Gliederung Ihrer Arbeit aussehen?

6.) Welche einschlägige Literatur haben Sie bisher zu dieser Thematik gelesen?




 

Bewertungskriterien für schriftliche Arbeiten

Inhalt:
- Ist die Thematik/Fragestellung der Arbeit klar?
- Ist die Thematik/Fragestellung der Arbeit originell? Zeigt sie Problembewusstsein?
- Ist die Verknüpfung mit der Thematik des Seminars hergestellt/begründet?
- Ist der Umfang der Thematik sinnvoll eingegrenzt, spezifiziert?

Aufbau/Gliederung
- Ist der Aufbau der Arbeit schlüssig, stringent?
- Wird die Leitfrage der Arbeit sinnvoll in Teilfragen zerlegt?
- Gibt es eine ansprechende Einleitung, Hinführung, Begründung der Fragestellung?
- Wird das Programm, das den Leser erwartet, der Anspruch den die Autorin/der Autor selbst an die Arbeit hat, in der Einleitung erläutert?
- Passen die Einzelkapitel zusammen? Ist ihre Abfolge stimmig? Ist ein roter Faden erkennbar?
- Sind wichtige/zentrale/nahe liegende Fragen einfach ausgeblendet?
- Gibt es nachvollziehbare Überleitungen zwischen den Teilkapiteln?
- Gibt es ein Fazit, einen zusammenfassenden Schlussgedanken der irgendwie noch einmal auf das Ausgangsproblem Bezug nimmt?

Berücksichtigung der einschlägigen Literatur / des Forschungsstandes
- Wird das Problem, um das es geht, in einen Kontext, in einen Diskussionszusammenhang gestellt? Wird andeutungsweise so etwas wie ein „Stand der Diskussion“ / „Stand der Forschung“ skizziert?
- Werden die wichtigsten Positionen dieses Diskussionszusammenhangs vorgestellt?
- Ist erkennbar dass eine selbständige Literaturrecherche stattgefunden hat oder wird nur die im Seminarplan genannte Literatur zusammengefasst.
- Werden Querverbindungen zu anderen relevanten Positionen und Theorieaspekten, die im Seminar behandelt wurden, gezogen?
- Ist die Literaturauswahl ganz eng und einseitig oder werden auch gegensätzliche Positionen, konträre Befunde, berücksichtigt?
- Wird die wirklich relevante Literatur zum Thema ausreichend berücksichtigt oder stützt sich der Verfasser/die Verfasserin auf unbedeutende/zufällige/nebensächliche Texte bzw. auf Zusammenfassungen aus dem Internet oder aus populären Medien?

Argumentation
- Geht die Arbeit von einem interessanten Problem aus?
- Wird dieses Problem angemessen expliziert?
- Werden einfach nur Texte zusammengefasst, hintereinanderweg referiert, oder ist erkennbar, dass die Literatur unter einer ganz spezifischen Fragestellung bearbeitet wurde?
- Werden unterschiedliche Positionen/Problemsichten/Deutungsmöglichkeiten korrekt und prägnant präsentiert, werden die Differenzen zwischen den Theoriepositionen erkannt und benannt?
- Findet ein argumentativer Diskurs statt, d.h. gibt es eine kritische Distanz zu den referierten Positionen, werden Argumente gewichtet, Schlussfolgerungen erläutert, Urteile begründet?
- Werden Thesen über empirische Sachverhalte mit entsprechendem Datenmaterial oder zumindest mit Hinweisen auf entsprechende Studien belegt oder werden die eigenen Vorurteile/die gängige Medienmeinungen einfach als gesicherte Wahrheit genommen („... wie jeder weiß, hat die Gewalt an Schulen in den letzten Jahren dramatisch zugenommen...“)?

Sprache
- Ist die Sprache klar, verständlich, sachangemessen?
- Werden zentrale Begriffe eingeführt, erläutert, definiert und im weiteren Verlauf der Arbeit dann auch in diesem Sinne verwendet?
- Ist die Arbeit stilistisch ansprechend formuliert, werden passende Bilder, Vergleiche, Metaphern gewählt, bringen die Überschriften zentrale Aussagen gut auf den Punkt?

Formales
- Wird korrekt zitiert und sind alle Aussagen ausreichend belegt?
- Ist das Verhältnis zwischen eigenen Gedanken und Zitaten ausgewogen oder stellt die Arbeit eine bloße Aneinanderreihung von Zitaten dar?
- Ist die Literaturliste vollständig und korrekt?
- Ist die Arbeit grammatikalisch und orthographisch in Ordnung?
- Ist die Arbeit einheitlich und typographisch ansprechend formatiert und ist sie paginiert?
- Gibt es eine Gliederung und stimmt sie mit der realen Abfolge der Punkte/den Seitenzahlen überein?

Methodisches (für Zulassungs-/Diplomarbeiten mit einem empirischen Teil)
- Ist das Forschungsdesign der Fragestellung, dem Problem, das untersucht werden soll angemessen und wird das methodische Vorgehen erläutert und begründet?
- Ist das Forschungsdesign originell, kreativ, wohlüberlegt?
- Wird auf die relevante Literatur zur entsprechenden Methode Bezug genommen?
- Werden die entsprechenden Leitlinien, Standards, Vorschriften eingehalten?
- Wenn explizite Hypothesen formuliert werden, sind diese originell, theoriegeleitet, herausfordernd oder eher trivial?
- Sind (bei Fragebögen) die Fragen interessant, herausfordernd, „pfiffig“ oder eher konventionell, langweilig, mehrdeutig?
- Ist (bei Interviews) der Interviewstil anregend und einfühlsam, Offenheit und Selbstexploration fördernd oder eher plump, suggestiv, intrusiv?
- Ist (bei teilnehmenden Beobachtungen) die Beobachtung genau, subtil, differenziert oder eher oberflächlich, pauschal, vorurteilsbeladen?
- Wird auf die sorgfältige Differenz zwischen Deskription und Interpretation geachtet oder geht beides stets durcheinander?
- Wird der Deutungsrahmen, die Theoriefolie zur Interpretation des erhobenen Materials expliziert und begründet oder werden sie einfach als selbstverständlich gesetzt?
- Sind die Deutungen, die an das Material herangetragen werden, nachvollziehbar und plausibel oder erscheinen sie eher „an den Haaren herbeigezogen“, hochspekulativ?
- Sind die Deutungen interessant, erhellend, weiterführend oder stellen sie eine bloße Reduplikation der Originalaussagen im wissenschaftlichen Fachjargon dar?
- Werden mögliche Deutungsalternativen diskutiert, gegeneinander abgewogen?
- Werden mögliche Einschränkungen der Generalisierbarkeit, Verzerrungen der Antworttendenzen etc. reflektiert?
- Werden die eigenen empirischen Ergebnisse zusammengefasst und in Beziehung zu den Ergebnissen von Untersuchungen ähnlichen Zuschnitts gesetzt?









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